Alexander-Haas-Bibliothek

Ort:

Altes Pädagog Darmstadt, Pädagogstraße

Vortrag:

Karlheinz Müller, Vorsitzender der Elisabeth-Langgässer-Gesellschaft e.V.

Information:

„Jüdisch, römisch, deutsch zugleich“, so sah der 1869 in Darmstadt in eine alteingesessene jüdische Familie hinein geborene Karl Wolfskehl seine Herkunft. Als „ungekrönter König“ und „Zeus von Schwabing“ spielte er in München eine tonangebende Rolle und öffnete sein Haus dem Kreis um Stefan George, zu dessen getreuesten Gefolgsmännern er gehörte. Als Literaturwissenschaftler, Schriftsteller und Lyriker, Übersetzer, Bücherfreund und –sammler leistete er ungeheuer viel, und ungeheuer bitter wurde sein Weg ins Exil, der ihn bis nach Neuseeland führte. Sein Briefwechsel aus dieser Zeit ist ein erschütterndes Dokument und zeigt seinen Schmerz über den Verrat vieler Freunde, wie etwa Emil Preetorius, zu dem erst nach Vorwürfen und Missverständnissen wieder eine vorsichtige Annäherung gelang. Anlässlich seines 65. Todestages möchten wir an diese einmalige Persönlichkeit erinnern, deren Wurzeln auch in der darmstädtischen Heimat liegen.

Veranstalter:

Elisabeth-Langgässer-Gesellschaft e. V., Darmstadtia e. V. und Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Darmstadt

Karl Wolfskehl, Foto: Stadtarchiv; auf Gang vor AHB